Mittwoch, 14. Mai 2014

Ich diskutiere nicht mehr über Spiele

Das Brimborium um den Deutschen Computerspielepreis betrifft mich persönlich nicht, und ich bin nur staunender, branchenangehöriger Zuschauer.
Und habe von diesem Irrlichtern langsam genug.

Wir sind immer noch der einzige Medienzweig, der unter Generalverdacht steht. Wir stellen die einzigen Produkte her, die zunächst unter pädagogisch-ethischem Gesichtspunkt angeschaut werden. Unsere beliebteste Reaktion ist: Jaa, wir sind ja noch so ein junges Medium. Leute - sind wir nicht. Wenn wir das Aufstellen von "Computer Space" als unseren Lumière-Moment definieren ("Pong" als Erfolg in der Masse kam auch nur ein Jahr später), dann sind wir 43 Jahre alt. Wollen wir Kreativen, die wir jetzt um die 40 sind, noch in der Rente davon reden, dass man Spiele anders bewerten muss, weil sie ja noch so jung sind? Darauf habe ich keine Lust. Wir sollten dieses Argument vergessen. Jetzt.

Ich will die Inhalte der Spiele als Zocker erleben und ich möchte sie aus der Perspektive eines Medienwissenschaftlers analysieren. Dabei will ich nicht dauernd reflektieren, wie es um den Jugendschutz bestellt ist. Und am allerwenigsten will ich darüber mit Leuten diskutieren, die NUR so etwas tun. Nein, ich möchte das Medium voranbringen und besser verstehen.

Heiko und Andre von Gamestar haben sich aus der Jury des DCP zurückgezogen. Recht so. Vom Verweigern der strukturellen Zusammenarbeit, schlage ich vor, noch einen Schritt weiterzugehen: Diskutieren wir überhaupt nicht mehr. Oder überlassen wir's unseren Branchenverbänden - die könnten eine tolle Brandmauer bilden. Wer Computerspiele ablehnt, generell für minderwertig hält oder nur kindgerechte Unterhaltung schätzt, wird sich von keinem Argument unter der Sonne umstimmen lassen. Wenn Fabian das heute Abend versuchen will - bitte. Was in der "Diskussion" passieren wird, lässt sich an den Zitaten schon absehen.

Ich werde mit Spieleignoranten nicht mehr diskutieren. Ich werde mit der Schulter zucken und sagen: "Wenn Sie meinen." Sollen sie pädagogisieren und kritisieren, bis sie platzen. Jo, der logische Vorwurf ist, dass man sich damit aus der Verantwortung stiehlt. Auch darauf werde ich mit der Schulter zucken und sagen: "Wenn Sie meinen."

So bleibt mehr Zeit und Energie, um an tollen Spielen zu arbeiten.

Dienstag, 13. Mai 2014

iPhone 6

IT kehrt alle 27 Jahre zurück, das iPhone jeden Spätsommer.
Das kommende Modell wird wohl iPhone 6 heißen, ist aber eigentlich das iPhone 8, und vermutlich wird das iPhone 5s weiterhin verkauft, aber beim iPhone 5c weiß man es nicht, vielleicht gibt es ja auch ein 6c.
Das alles klingt eher nach einem Elternabend, in dem die kommende Struktur der Klassen diskutiert wird.
Eines ist einigermaßen sicher: es wird ein iPhone mit größerem Display geben.
Nun hat Apple aktiv beworben, wie toll doch die 4 Zoll sind.
Wie werden sie als argumentieren?
Ich tippe - so:
  1. People want bigger displays. We listen.
  2. All the other guys are doing bigger displays completely the wrong way.
  3. We've been researching bigger displays for YEARS, Heck, we have the iPad, we are big screen pros!
  4. So we are doing bigger displays now - but the right way.
  5. We have eliminated the bezels on the side.
  6. The software is optimized for one hand operation.
  7. The device knows if you're holding it in the left or right hand.
  8. So our big display is much better than those of the competition.
  9. Only Apple can do this.
Was übersetzt so viel bedeutet wie:
  1. Alright, there's no way to dance around this issue much longer.
  2. We don't want to give the impression that we're just following the others.
  3. We can't allow to let this look like a split decision, because ...
  4. ... we ARE just following the others.
  5. Which is, like, the most impossible thing ever.
  6. Because you can't just use iOS with two hands. Like with the iPad mini. Oh, wait ...
  7. We needed a feature that the others don't have. No one will really use it.
  8. Just believe it, alright?
  9. Shut up and give us your money.