Ein Präsident des "CDU-Wirtschaftsrats" (so was gibt es? In der Literatur nenne wir so was "Pleonasmus") kritisiert, dass die SPD-Führung die Basis über die große Koalition mitbestimmen lässt. Gerade mal zehntausend SPD-Mitglieder könnten das Ergebnis der Bundestagswahl pervertieren! (Quelle auf Spiegel Online.)
Was genau war noch mal das Ergebnis der Bundestagswahl? Nun, definitiv nicht das - ein Ergebnis. Ein Ergebnis ist 0:3. Das ist eindeutig. Eine Bundestagswahl hat einen Berg von Prozentzahlen zur Folge:
- Knapp 30% der Wahlberechtigten haben gar nicht gewählt.
- Zwei Parteien sind knapp an der 5%-Hürde gescheitert.
Rechnerisch ist eine große Koalition nicht unausweichlich und der einzige logische Schritt - auch eine Rot-rot-grüne Regierung wäre möglich. Dass die große Koalition das Wunschbündnis der großen Mehrheit der Bevölkerung ist, wurde vor allem von denjenigen behauptet, die davon profitieren, beispielsweise, vielleicht, CDU-Wirtschaftsräte.
Der Herr Wirtschaftsrat echauffiert sich also, dass eine Hälfte eines möglichen Bündnisses mitentscheiden soll, ob es stattfindet, obwohl das Bündnis an sich schon nur einen kleinen Teil des gesamten Landes repräsentiert, aber das ist ja völlig ok, weil es wegen der Probleme im Lande nicht anders geht.
Pervers. Ja.
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