Wenn man auf dem Land lebt, sieht man nicht ganz so oft neue Dinge. Höchstens: "Oh, die Kuh da ist neu." Komische Leute, die seltsame Dinge tun, sieht man in Berlin öfter.
Auf meiner Lieblingsstrecke habe ich schon viele tausend Kilometer verjoggt. Und habe dabei wenige außergewöhnliche Sachen erblickt. Doch gestern ...
... gestern war ich an einer leicht abschüssigen Stelle auf einer langen Geraden unterwegs, und mir kam jemand entgegen, der logischerweise bergauf musste. Ich sah ihn schon von Weitem. An der Silhoutte konnte ich abschätzen, dass es kein Fahrradfahrer war. Auch kein Inline-Skater. Kein anderer Jogger. Kein Spaziergänger. Niemand auf Rollskiern (das ist so was).
Da blieb nicht mehr viel übrig.
Eine Kuh?
Dann konnte ich erkennen, dass neben ihm ein Hund rannte. Okay.
Aber was machte er da dauernd für eine weit ausholende Bewegung?
Nein, ich habe ihn nicht fotografiert. Ich hätte gern. Aber vielleicht hätte er mir dann mit seinem Prügel eins auf die Nuss gegeben.
Denn der Kollege, der mir da entgegenkam, stand auf einem stinknormalen Skateboard. Und er hatte einen Baum dabei. Zumindest wirkte der sicher zwei Meter lange Prügel so, mit dem er sich vom Teer abstieß. Unten hatte er das Holz mit schwarzem Plastik umwickelt, was das Ding auch noch wie ein sehr dreckiges, riesiges Wattestäbchen wirken ließ.
Ein Gondoliere mit einem schwarzen Wattestäbchen.
Nein, das hat auch Berlin nicht zu bieten.
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