Freitag, 26. Juli 2013

Tomb Raider III (1998)

Lara, ich kapituliere.
Meine Idee, einfach mal alle Tomb-Raider-Teil am Stück durchzuspielen, ist jetzt schon gescheitert. An Teil 3.
Schon damals bin ich damit nicht warm geworden, und 15 Jahre später genauso wenig. Ich habe es wieder und wieder versucht, über Monate hinweg. Lassen wir's.

Das geht schon, wie so viele Dinge im Leben, am Anfang los. Da rutscht Lara eine schräge Ebene runter, kann fröhlich hin und her hüpfen und den gewohnten Stachelfallen ausweichen. So weit, so langweilig. Und dann landet Lara in einem verregneten, tropischen Dschungel, der so unübersichtlich wie die Fußgängerzone von Gießen ist. Ich habe keine Anhaltspunkte, wohin ich eigentlich soll. WARUM ich da in der Pampa stehe, interessiert mich nicht.

Nein, nicht einmal dieses erste Level habe ich geschafft. Und ich habe öfter in die Lösung geschaut als bei Teil 2. Verschämt wirst du nun deinstalliert, Teil 3.

Also - versuchen wir wieder Teil 4. Den hab ich seinerzeit auf Dreamcast gespielt. Vielleicht bis zur Hälfte. Dann wusste ich nicht mehr weiter. Vielleicht komme ich dank Altersweisheit etwas weiter, aber nach dem 3er-Debakel ...

Widerstand ist nicht zwecklos

Das "Ich habe doch nichts zu verbergen!"-Argument ist an Albernheit nicht zu überbieten. Dass Merkels Schweigen in den Wahlumfragen belohnt wird, ist absurd. Dass eine für viele Künstler lebenswichtige Institution infrage gestellt wird, ist bescheuert.

Wir leben in einer bekloppten Zeit.

Daher:
Nicht zu vergessen - die Petition zur Rettung der Künstlersozialkasse hat das Quorum fast erreicht. Ich habe unterzeichnet. Die fehlenden paar Tausend werden sich hoffentlich noch finden.

Montag, 22. Juli 2013

100% Worscht - wir wählen fett!

Ich weiß nicht, wie Satiriker heutzutage nicht verhungern. Überall wird ihnen die Arbeit abgenommen. Eine Kanzlerin, die nicht so recht weiß, was die Verbündeten in diesem Internetz da draußen machen, Minister, die alle zwei Tage ihr "vollstes Vertrauen" ausgesprochen bekommen, bevor sie sich auf ihren Landsitz zurückziehen dürfen. Demgegenüber ein Kanzlerkandidat, der die ganze Zeit einen Widerwillen ausstrahlt, den Job wirklich machen zu wollen, wenn er sich nicht gerade künstlich echauffiert ...

Und nun fängt auch noch die hiesige SPD an.

Ich bin vor Lachen fast gegen eine Laterne gefahren, denn:


Ach, ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll.

Wir haben also keine "Rote Socken"-Kampagne, sondern eine "Rote Wurst"-Kampagne im Vogelsberg. Und "Kampagne" scheint bei den hiesigen Genossen auch gleichbedeutend mit Karneval zu sein.

Die Parallelisierung von "Heimat" und "Worscht" ist schon schlimm. Mit dem abstrakten Begriff "Heimat" kann ich sowieso nix anfangen, aber ich habe eine Schlachtplatte noch nie damit in Verbindung gebracht. Reicht das? Nein. Es muss auch noch "100% Wurschtigkeit" sein. Drunter tun wir's nicht. Und überhaupt - 100% von was? Von Heimat? Von Speckwürfeln? Ach, ist doch eh identisch ...

Und dann liegt da ein kleiner, schwer identifizierbarer grüner Haufen. Eine Koalitionsansage? Kann man die Menge des Grünen schon anhand des Bildes in Plenarsitzen quantifizieren? Oder nur der verzweifelte Versuch, auch noch einen Fitzel Essen im Bild zu haben, der nicht HERZINFARKT! schreit?

Ich bin gespannt, wie die CDU kontert. Vielleicht mit einer Bier-Kampagne. "4,8% ist uns zu wenig" oder "Abgefüllt und angekreuzt" oder "Christlich. Demokratisch. Untergärig."

Dienstag, 16. Juli 2013

Der Gamescom-Survival-Guide

Sommerzeit, Messezeit! Hat es uns früher noch nach Leipzig verschlagen, um nördlich von der Stadt in dunklen Hallen mit Bassbeats vollgewummert zu werden, so tun wir seit einigen Jahren im Osten einer Stadt mit Bierimitat. Heißt: technisch gesehen war die Messe schon immer rechtsrheinisch, womit man den durchschnittlichen Kölner nach dem dritten echten Bier zur Weißglut treiben kann. In Köln funktionieren einige Dinge anders als in Leipzig, andere sind unveränderliche Naturgesetze. In Leipzig wurde ein paar Tage die ganze Bevölkerung zu Zockern und die Taxifahrer schwärmten begeistert von ihren stundenlangen Minesweeper-Sessions, während die mondänen Kölner nicht recht wissen, was denn jetzt schon wieder für eine Messe in ihrer Stadt ist. Irgendwas mit Comics oder Fantasy, vermuten sie dann, weil so viele junge Leute verkleidet rumlaufen und statistisch nicht so viele Junggesellenabschiede gleichzeitig stattfinden.
Wenn Sie die Gamescom auch 2013 schadlos überstehen wollen, beachten Sie folgende Punkte:
  • Wenn Sie als Fachbesucher vorm Fußvolk eingelassen werden, sollten Sie das standesgemäß tun. Schreiten Sie mit hochgerecktem Kinn an den Horden vorüber, wedeln Sie ruhig mit Ihrer Badge und grinsen Sie in Richtung derjenigen, die noch anstehen müssen. Sehen Sie dabei wichtig aus, ein bisschen wie Peter Molyneux oder Jade Raymond (je nachdem). Wenn Ihnen danach ist, lassen Sie ruhig ein kurzes Dr.-Evil-Lachen los. Streuen Sie das Gerücht, dass der andere Eingang schon fürs Publikum geöffnet wurde und erfreuen Sie sich an der Stampede.
  • Stellen Sie sich geistig und emotional darauf ein, dass Sie in den Publikumshallen während Ihres Messebesuchs sowieso kein Spiel anschauen werden. Auch am possierlich betitelten “Fachbesuchertag” werden Sie bei den meisten Spielstationen rucksacktragende Horden sehen, die sich artig in Reihe aufstellen, um vier Stunden später einen Trailer angucken zu können, der seit letzter Woche auch auf Youtube steht. Wenn Sie ein Spiel in Aktion erleben wollen, machen Sie einen Termin im Fachbesucherbereich, wo Sie dann in einem anonymen Messestand in einem Sessel sitzen, der minimal breiter als Ihr Hintern ist, und Sie starren auf ein Developer-Notebook, das deutlich breiter als Ihr Hintern ist, wobei Sie Kekse essen und dauernd angerempelt werden und versuchen, die richtigen Tasten zu treffen, während die Mini-Lautsprecher das dreckige Lachen der anderen Leute am Stand zu übertönen.
  • Die umgekehrte Perspektive dieses Zustandes ist der “Pitch”. Sie sind selbst der Entwickler, der auf seinem Notebook sein neues Produkt präsentieren möchte, zur Not auch auf dem Boden zwischen den Besprechungskabinen. Laden Sie ruhig auch Passanten ein, sich Ihren Prototypen anzuschauen und bitten Sie um eine kleine Spende. Nennen Sie es “Finanzierung der Kickstarter-Kampagne” oder “Graswurzel-Marketing”. Wer nichts geben will, wird als “Lakai eines bösen Publishers” beschimpft.
  • Sollten Sie wider Erwarten doch die Chance haben, in den Publikumshallen ein Spiel antesten zu können, werden Sie es ohne Ton erleben müssen, weil die umliegenden Stände Sie mit ihren Bumm-Bumm-Trailern zuballern. Dagegen kommen die kleinen Quäk-Kisten Ihres Spiels nicht an. Einige Stationen sind mit Kopfhörern ausgerüstet. FASSEN SIE DIESE NICHT AN! Draußen sind 30°, viele Zocker haben lange Haare – die Details verschweigen wir.
  • Planen Sie zwischen den Terminen genug Zeit ein, besonders wenn Sie eine Wegstrecke durch die Publikumshallen zwischen DO und SA zurücklegen müssen. Sie werden zunächst in Hallen geschwemmt werden, in die Sie gar nicht wollten, dann mit dem Sirenengesang der Messehostessen verführt, irgendwelche Flyer über Casemodding mitzunehmen und an Pseudo-Umfragen teilzunehmen, die Sie bei nächster Gelegenheit dem Mülleimer übereignen, um dann verzweifelt eine Abkürzung im Freigelände zwischen den Messehallen zu suchen, was an abgeschlossenen Türen oder Security-Leuten in Donkey-Kong-Pose scheitert. Mit vorgestellten Schulterblättern rammen Sie sich zurück in den Menschenstrom und versuchen mittels Samba-Bewegungen aus der Hüfte an den eigentlichen Zielort zu kommen.
  • Lassen Sie sich keine Goodies andrehen und laufen Sie nicht wie eine Beutelratte rum. Und halten Sie sich von Orten fern, an denen Goodies in die Menge geworfen werden – dem Autor dieser Zeilen wurde einmal fast der Kopf abgerissen, als darauf ein Atari-Schlüsselband landete.
  • Wenn Sie im Freigelände etwas zu essen oder trinken kaufen wollen, müssen Sie dafür zunächst eine halbe Stunde in der Sonne schmoren, bis Sie drankommen. Sie investieren schließlich ein paar Stundensätze in eine Bockwurst mit Senf und eine Cola. Dann finden Sie keinen Sitzplatz und schmoren an die Messehalle gelehnt weiter. Sie schwitzen so sehr, dass Sie längst wärmer als die Bockwurst sind, die Sie essen. Danach ist Ihnen übel und Sie haben noch den Termin am anderen Ende des Messegeländes.
  • Sind Sie über 30, gibt es neben dem Fachbesucherbereich noch einen anderen Hort der Ruhe: die Retro-Area. Dort können Sie mit nostalgisch glänzenden Augen die nostalgisch vergilbten Rechner anschauen, die daran schuld sind, dass Sie keinen vernünftigen Beruf gelernt haben (Versicherungsvertreter, Lehrer oder Schafhirte). Wenn Sie unter Ihresgleichen neue Kraft getankt haben, können Sie sich wieder unter diejenigen mischen, die jünger als die Exponate im Retro-Bereich sind.
  • Am Ende eines Messetages stellt sich natürlich die Frage: wo findet die interessanteste Party statt und wen muss ich um ein Ticket anbetteln? Penetrieren Sie nachdrücklich die sozialen und realen Netzwerke. Bringen Sie überzeugende Gründe vor, warum Sie nach einem langen Messetag auch noch auf irgendeiner Party rumstehen müssen. Wenn Sie irgendwo nicht reingelassen werden, erklären Sie am nächsten Tag ungefragt, dass die betreffende Party sowieso nichts getaugt habe.
Irgendwann ist die Messe überstanden. Erleichtert wanken Sie zum Bahnhof und singen Ihre Pearl-Jam-Interpretation: “I’m still alaaf”.

Dienstag, 2. Juli 2013

A Tweet a day ...

Normalerweise ignoriere ich Kettenbriefe und ihr Stöckchen-Gegenstück im Netz, aber wenn einem der verehrte Kollege Cynx schon etwas an den Kopf wirft, muss ich natürlich mitmachen. Es geht um Twitter.

Wer bist du auf Twitter?
Deutsch: falkoloeffler
Englisch: theloeff
Special Interest: falkojoggt

Seit wann bist Du auf Twitter?
Seit dem 24.7.2008, wie mein Archiv zeigt. Hey, bald ist 5jähriges!

Nutzt Du Twit­ter vor­wie­gend pri­vat oder beruflich?
Da es bei mir sowieso keine Trennung gibt ...

Zu wel­chen The­men ver­öf­fent­lichst Du Deine Tweets?
Twitter ist in erster Linie meine geistige Müllhalde. Ich habe keine Büroküche, in der ich blöde Sprüche mit Kollegen reißen könnte. Also landet jeder dämliche Spruch bei Twitter. Da ist die Reichweite auch größer.

Wie viel Zeit pro Woche nimmst Du Dir für Twitter?
Ich nehme mir keine Zeit für Twitter, Facebook oder Blogger. Das läuft nebenher. Beispielsweise jetzt gerade. Also eigentlich immer.

Auf wel­chen Social-Media-Kanälen bist Du aktiv?
Die Frage ist eher: wo nicht? Twitter, Facebook, Blogger, Google+ ... das sollte alles abdecken. Einen inzwischen ungenutzten Tumblr-Account habe ich noch, aber ich bin mir nicht sicher, ob Yahoo das Ding langfristig attraktiv hält. Als Karteileiche bin ich bei Xing und Linkedin - die Social-Funktionen dort können mir gestohlen bleiben.

Wel­che Posi­tion nimmt Twit­ter für Deine Kom­mu­ni­ka­tion in all Dei­nen Social-Media-Kanälen ein?
Twitter ist der Ausgangspunkt. Was dort steht, landet automatisch auch bei Facebook. Würde gerne noch G+ damit verknüpfen.

Orga­ni­sierst Du Tweet-ups bzw. nimmst Du daran teil?
Achwas.

Wofür ver­wen­dest Du Twit­ter vorwiegend?
- Albernheiten.
- Ankündigungen.

Wel­che Gesamt­note von 1 – 6 wür­dest Du Twit­ter geben und wieso?
Klare 1. Ob man es aktiv oder passiv nutzt - kein Kanal ist schöner für einen Echtzeit-Überblick, was gerade passiert. Oder Albernheiten.

Wel­che Tools nutzt Du mit wel­cher Hard­ware für Deine Akti­vi­tä­ten auf Twitter?
Am Desktop: Tweetdeck. Auf Android und dem iPad: die offiziellen Twitter-Apps. Habe gelegentlich andere Tools probiert, aber lande immer wieder beim Original.

Dieses "Twöckchen" werfe ich übrigens nicht weiter. Wer's aufnehmen möchte - nur zu.